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Fighter Focus
Jon "Bones" Jones
Im Oktagon unbestrittene Extraklasse, für viele gar der Beste aller Zeiten, aufgrund etlicher Skandale außerhalb des Kampfsportes, jedoch auch einer der kontroversten Charaktere des Sports: Heute im Fighter Focus: Jon "Bones" Jones.
Jugend und Privatleben
Als Sohn eines Priesters in Rochester, New York geboren, sollte der junge Jonathan Jones eigentlich in die Fußstapfen seines Vaters treten und ebenso in der Kirche seine berufliche Zukunft verbringen. Doch Jon hatte, ähnlich wie seine drei Geschwister, andere Ideen. Die Gene der Jones' müssen athletisch sein, denn beide seiner Brüder sind professionelle American Football Spieler. Er selbst spielte früher ebenso Football, begann allerdings im College zu wrestlen und wurde schlussendlich State Champion in New York.
Jon studierte Criminal Law, so manch ein Fight Fan schmunzelt innerlich eventuell ein wenig, soll es Jon nämlich im Laufe seines Lebens mal häufiger auf die andere Seite des Gesetzes verschlagen haben, doch dazu gleich mehr...

Rasanter Aufstieg
Durch sein starkes Wrestling begann Jon mit MMA. Nach seinen ersten drei Monaten Kämpfen in niedrigeren Divisions hatte er prompt einen 6-0 Record. So wurde auch die Ultimate Fighting Championship auf ihn aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag.
Seine ersten 5 Fights in der UFC gegen Kämpfer wie unter anderem Brandon Vera, Stephan Bonnar oder Jake O'Brien stellten keinerlei Probleme für Jones da, er zeigte Kampf für Kampf wieso er eines Tages bei der Elite mitkämpfen würde und forderte Fights gegen die Top Contender.

Jüngster Champion aller Zeiten
Kurz nach seinem Kampf gegen den ehemaligen Ultimate Fighter Sieger Ryan Bader wurde publik, dass der eigentlich um den Light-Heavweight Titel kämpfende Rashad Evans, ein (damals) befreundeter Trainingspartner von Jones, eine Knie Verletzung erlitt und somit ein neuer Gegner für Mauricio "Shogun" Rua gesucht werden musste. Fast Forward: Jon Jones bekam den Title Shot und hatte die Möglichkeit, sich zum jüngsten Champion aller Zeiten zu machen.
Jon Jones stoppte "Shogun" in der 3. Runde per TKO. Durch diese unglaublich dominante Performance gegen einen UFC Veteranen in Mauricio Rua untermauerte Jones sein schier unendliches Potenzial.

Unbesiegbarer Champion
Ab sofort wurde der Jäger zum Gejagten. Eine der vollgepacktesten Divisions des Verbandes war von nun von Jones angeführt. Kanten wie Quinton "Rampage" Jackson, Lyoto Machida, Chael Sonnen oder der Jones' gut bekannte Rashad Evans bekamen alle die Möglichkeit, Jones vom Thron zu stürzen. "Bones" Extraklasse ließ sie allerdings chancenlos. Der Jüngling zeigte den Veteranen ihre Grenzen auf und etablierte sich langsam aber doch als einer der dominatesten Champions aller Zeiten, trotz des jungen Alters.
Einen "Hall of Fame Fight" lieferte sich Jones anschließened mit dem "Swedish Viking" Alexander Gustaffson. In fünf Runden brutalem Hin und Her gewann Jones nur knapp per unanimous descision. Viele sahen den Schweden als Sieger und werteten UFC 165 als erste inoffizielle Niederlage Jones'.

Rivalität mit Daniel Cormier
Ein eigentlich geplantes Rematch gegen Gustaffson kam durch eine Verletzung Letzteren leider nicht zu Stande, für Fight Fans bedeutet dies allerdings den Beginn einer der legendärsten Rivalries aller Zeiten: Jon Jones gegen Daniel "DC" Cormier. Cormier ist ein weiterer Staatsmeister im Wrestling und belegte bei den Olympischen Spielen in Athen für die USA sogar den vierten Platz.
Es sollte jedoch nicht nur das hohe Skillset der beiden Männer die Rivalität so besonders machen, mehr der schier unbändige Hass beider Athleten aufeinander. Nach Schlägereien auf Pressekonferenzen, legendären Interviews und mehrmaligen Verschiebungen sollten die Fans schlussendlich bekommen, worauf sie so lange warteten.
Den ersten Fight gewann Jones klar per Decision, nahm Wrestling Meister Cormier sogar drei mal zu Boden. Doch auch nach dem Kampf war das Thema für Beide noch nicht zu Ende: Es kam zum zweiten Kampf um alles ein für alle Mal zu klären. Es endete wie es enden musste: Jonathan Jones besiegte einen eigentlich stabil aussehenden Daniel Cormier in der zweiten Runde durch einen überraschenden Headkick, von dem sich "DC" nicht mehr erholen konnte. Eine der größten RIvalitäten des Sportes endete also mit dem besseren Ende für den Mann aus Rochester. Eine genauere Timeline über die Geschichte dieser beiden Männer wird es bald unter "Fight History: Legendary Rivalries" geben...

Skandalperson
"Bones" ist allerdings leider nicht nur für seine Extraklasse als Spitzensportler bekannt. Er ist aufgrund etlicher Exzesse einer der kontroversten Charaktere des Sports und hatte mit mehreren Gesetzesbrüchen, Sperren und Gerichtsverhandlungen schon immer eine Schattenseite abseits des Oktagons.
Er scheint seit seiner Jugend an diveresen Persönlichkeitsstörungen zu leiden, außenstehende bezeichnen in häufig als narzisstischen Soziopathen, dem es schwer Empathie mit seinen Gegenübern zu empfinden. Falls sich jemand genauer informieren möchte, ist hier ein recht gutes Video über seine Charakterzüge.
Er konsumierte regelmäßig Kokain, insbesondere und äußerst ungewöhnlich häufig auch in den Wochen vor Fights. Er bezeichnete es in einem Interview mal als Sicherheitsmechanismus, um später für sich selber eine Ausrede zu haben, falls er eines Tages mal einen Kampf verlieren würde.

Gesetzesbrüche
Seine Drogenexzesse führten allerdings auch Drittpersonen erheblichen Schaden zu. Einmal fuhr er mit seinem Auto DWI (Drunk While Intoxicated) eine schwangere Frau an und begann danch Fahrerflucht. Im Gerichtsprozess erwähnte er des Häufigeren seine Sorge, wie er denn jetzte weiter machen sollte und seine Angst in dem Moment des Unfalls, was jetzt alles für Probleme auf ihn zukommen würden. Ein Wort darüber, dass er eine schwangere Frau schwer verletzte, verlor er nicht. Fehlende Empathie und ein gesteigerter Selbstfokus, ein klassisches Merkmal für Narzissten.
Noch eine besonders grauenvolle Schattenseite schwebt über diesem Jon Jones: Häusliche Gewalt. Er wurde des öfteren gewalttätig gegenüber seiner Frau. So sehr, dass seine eigenen Kinder die Polizei verständigten. Ein unentschuldbares Fehlverhalten, bei dem sogar viele der ältesten und treuesten Fans Jones zurecht den Rücken kehrten.

Legacy
Bei all den Skandalen mag so einem die Sympathien verständlicherweise entgangen sein. Das ist eben die Lebensgeschichte dieses Jon Jones.
Innerhalb des Oktagons zeigte er allerdings trotz ständiger Sperren und Pausen auch in den letzten Jahren ständig seine Klasse. Er kam zurück, wurde erneut Light Heavyweight Champion und verteidigte den Titel weitere Male. Im März 2023 feierte er sein großes Comeback, dieses mal im Heavyweight gegen Cyril Gane. Diesen besiegte er in Runde 1 per Submission und cruiste gefühlt im dritten Gang zum Schwergewichts-Champion. Diesen Titel konnte er im November 2024 gegen den Veteranen Stipe Miocic stilvoll verteidigen. Während seiner letzten Amtszeit als Champion wurden immer wieder Rufe nach einem Kampf gegen den Rising Star und Interimschampion Tom Aspinall als letzten Härtetest für den GOAT auf. Jones entschloss sich jedoch im Juni 2025 dazu, seine UFC-Karriere zu beenden. Für die Jones-Hater ein Argument, vor dem Aspinall Kampf geflüchtet zu sein.
Was aber bleibt, ist hauptsächlich gold und ruhmreich. Der jüngste Champion aller Zeiten, der erst neunte Double-Champ und neben GSP und Khabib erst der Dritte, der als Titelträger seine Karriere beendet. Jonathan "Bones" Jones ist bis heute noch nie besiegt worden und ist für uns, zumindest rein sportlich gesehen, ohne wenn und aber the Greatest of all Time.

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