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UFC 319

Review

Am Samstagabend kehrte die UFC mit einem riesigen PPV-Event ins United Center nach Chicago zurück – und UFC 319 enttäuschte nicht. Die Erwartungen waren hoch, doch der Abend übertraf sie: ein neuer Champion, brutale Knockouts und klare Signale in gleich mehreren Gewichtsklassen. Hier ist unser Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse:

Dominanter geht es kaum!

Chimaev zermürbt Du Plessis über 5 Runden

Im Vorfeld galt es als das am meisten erwartete Mittelgewichtsduell des Jahres – ein Duell zwischen dem ungeschlagenen Monster Khamzat Chimaev und dem Champion, der sich mit Siegen über Israel Adesanya und Sean Strickland seinen Platz an der Spitze redlich verdient hatte. Doch als der Käfig sich schloss, war schnell klar: Hier war ein anderes Level im Spiel.

Chimaev ließ vom ersten Moment an keine Zweifel aufkommen, warum ihn viele schon seit seinem Debüt auf Fight Island 2020 als zukünftigen Champion gesehen haben. Bereits nach 13 Sekunden holte er den Takedown, wanderte wie aus dem Lehrbuch in die Mount und schließlich in den Crucifix – und das alles, bevor Du Plessis überhaupt in den Kampf fand.

Der Südafrikaner, bekannt für seinen unorthodoxen Stil und seine Zähigkeit, wirkte überfordert. Nicht wegen mangelndem Kampfgeist – davon zeigte er reichlich – sondern weil Chimaev ihm jede Phase des Kampfes diktierte: den Rhythmus, den Ort, den Stil. Egal, ob es um Clinch-Arbeit, Übergänge am Boden oder Kontrolle in der Top-Position ging – Chimaev war immer zwei Schritte voraus.

Besonders beeindruckend: Es war nicht nur rohe Gewalt. Was Chimaev zeigte, war strukturierter, technischer und präziser als je zuvor. Seine Ketten-Grappling-Sequenzen, das ständige Umschalten von Angriff zu Kontrolle, seine Fähigkeit, sich an jedem Punkt der Transition durchzusetzen – all das sah aus wie die Arbeit eines Champions, der schon seit Jahren ganz oben ist.

Du Plessis versuchte in Runde 5 noch einmal alles. Er stoppte erstmals einen Takedown, landete ein paar Treffer im Stand – doch selbst in seiner besten Phase kam nie das Gefühl auf, dass er diesen Kampf noch drehen könnte. Chimaev blieb ruhig, nahm ihn zu Boden, kontrollierte und beendete den Kampf so, wie er ihn begonnen hatte – dominant.

 

Ein neuer König mit Ansage

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Mit diesem Sieg verbessert Khamzat Chimaev seine Bilanz auf 15-0 und steht nun als unangefochtener Champion an der Spitze des Mittelgewichts. Und noch wichtiger: Er wirkte dabei nicht wie jemand, der gerade die Spitze erreicht hat, sondern wie jemand, der sie für lange Zeit verteidigen könnte. Sein Game ist nicht nur auf Dominanz ausgelegt, sondern auf Nachhaltigkeit – etwas, das in dieser Gewichtsklasse lange gefehlt hat.

Natürlich: Im MMA gibt es keine Garantien. Jeder Champion kann fallen, jede Siegesserie kann reißen. Doch wenn es je ein Debüt als Titelträger gab, das wie eine Wachablösung wirkte, dann war es dieses.

Chimaev ist angekommen – und alle anderen dürfen jetzt herausfinden, wie man dieses Problem überhaupt lösen will.

Murphy bleibt ungeschlagen!

Krachender Spinning Elbow-KO gegen Newcomer Pico

Lerone Murphy bestätigte eindrucksvoll seinen Hype: Mit einem brutalen Spinning Elbow beendete er das Debüt von Aaron Pico nach gut drei Minuten und baute seine Serie auf 17-0-1 aus. Mit diesem Highlight-Reel-Knockout drängt sich „The Miracle“ klar als nächster Titelanwärter im Federgewicht auf.

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Aaron Pico zeigte bei seinem UFC-Debut, wieso er so hoch gehandelt wird. Er schaffte es, Murphy in die Defensive zu drängen, wurde jedoch den spektakulären Move des ungeschlagenen Briten eiskalt erwischt.

Restliche Main Card: Brutales Knockout und spannende Kämpfe

Carlos Prates vs. Geoff Neal

Die Fighting Nerds glänzten erneut: Carlos Prates besiegte Geoff Neal durch einen spektakulären KO via Spinning Elbow in Runde 1. Nach seiner Niederlage gegen Ian Machado Garry ist das die perfekte Antwort – und Prates zeigt, warum er zu den gefährlichsten Finishern der Weltergewichtsklasse gehört.

Jared Cannonier vs. Michael Page

In seinem UFC-Debüt im Mittelgewicht lieferte Michael "Venom" Page eine eindrucksvolle Vorstellung ab. Mit seiner typischen Explosivität und kreativen Schlagkombinationen kontrollierte er über weite Strecken das Geschehen gegen den erfahrenen Ex-Titelanwärter Jared Cannonier. Page brachte den "Killa Gorilla" gleich zweimal zu Boden und ließ kaum Zweifel an seiner Überlegenheit – am Ende sicherte er sich einen klaren Unanimous Decision-Sieg und setzte damit ein starkes Statement in seiner neuen Gewichtsklasse.

Tim Elliott vs. Kai Asakura

Tim Elliott feierte ein beeindruckendes Comeback: Der Veteran beendete den Kampf gegen Kai Asakura in Runde 2 per Submission und bewies, dass man ihn auch nach einer langen Pause nicht abschreiben darf. Für Asakura ein harter Rückschlag nach seinem Titelkampf-Debüt gegen Pantoja.

Auf DAZN Fightclub könnt ihr Euch die Highlights der ausgewählten Kämpfe ansehen.

Wie geht es weiter?

Für Khamzat Chimaev führt nach seiner dominanten Titelübernahme kaum ein Weg am Duell mit dem Sieger von Borralho vs. Imavov vorbei – sein Goldgriff im Mittelgewicht scheint erst der Anfang.

 

Lerone Murphy hat sich mit seinem spektakulären Knockout endgültig in den Titelkreis der Federgewichtsklasse geboxt – ein Kampf gegen Champion Volkanovski könnte im Dezember folgen.

 

Carlos Prates meldete sich mit einem brutalen Finish eindrucksvoll zurück und dürfte sich nun in Richtung Top 10 bewegen.

 

Und Michael "Venom" Page sicherte sich mit einem starken Auftritt gegen Jared Cannonier seinen zweiten UFC-Sieg – spektakuläre Matchups gegen Striker im Mittelgewicht sind ihm garantiert.

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