
UFC 322
Review
Der Madison Square Garden war erneut Schauplatz eines historischen UFC-Abends. Zwei Titelkämpfe, brachiale Knockouts und neue Stars – UFC 322 bot alles, was das MMA-Herz begehrt. Ganz oben auf der Liste: Der Doppel-Champion Islam Makhachev und die unaufhaltsame Valentina Shevchenko.
Neuer Double Champ
Islam Makhachev dominiert Della Maddalena über die volle Distanz
Es war ein Kampf, der im Vorfeld viele Fragen aufgeworfen hat: Kann Makhachev seine Dominanz auch im Weltergewicht beweisen? Die Antwort war ein klares Ja – und zwar auf beeindruckende Weise.
Der Dagestaner präsentierte sich physisch stärker, technisch überlegen und taktisch brillant.
Schon früh setzte er mit Lowkicks und präzisen Takedowns den Ton. Della Maddalena, sonst ein Meister darin, das Tempo zu diktieren, war sichtlich überfordert mit Makhachevs Vielseitigkeit. Jede Aktion des Australiers wurde sofort gekontert, jede Bewegung analysiert und beantwortet. Makhachev ließ keine Zweifel offen: Er kontrollierte den Kampf von der ersten Sekunde bis zur letzten.
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Mit diesem Sieg holt er sich nicht nur den Weltergewichtstitel, sondern reiht sich in die Elite der Doppel-Champions ein. 16 Siege in Folge, zwei Titel – und das Gefühl, dass er gerade erst anfängt, das volle Potenzial in dieser Gewichtsklasse auszuschöpfen.
Meisterklasse von "Bullet"
Zhang war gut – aber Shevchenko war makellos.
Der Kampf zwischen Shevchenko und Weili war der mit Spannung erwartete Showdown zweier Allzeitgrößen. Doch im Oktagon war es von Anfang an eine Machtdemonstration der Championess. Valentina Shevchenko zeigte, warum sie seit Jahren die Fliegengewichtsklasse dominiert – mit Präzision, Geduld und perfektem Timing.
Während Zhang Weili versuchte, mit Geschwindigkeit und Aggression zu punkten, konterte Shevchenko sie eiskalt aus. Besonders beeindruckend war, wie sie immer wieder den Körper attackierte, dadurch das Tempo kontrollierte und ihre Gegnerin auf Distanz hielt. Auch am Boden überzeugte sie mit Positionskontrolle und Grappling-Sicherheit.
Shevchenko ist nun bei 11 UFC-Titelkämpfen ungeschlagen – eine Bilanz, die sie auf eine Stufe mit Amanda Nunes stellt. Mit 37 Jahren wirkt sie dabei kein Stück langsamer oder weniger gefährlich – im Gegenteil: Ihre technische Raffinesse scheint weiter zu wachsen.
Restliche Main Card - Action im Big Apple
Sean Brady vs. Michael Morales – Morales gewinnt via TKO in Runde 1
Michael Morales macht keine Gefangenen. Der aufstrebende Ecuadorianer beendete Sean Brady mit präzisem Striking in der ersten Runde – ein klares Signal an die Division. Morales hat nun drei dominante Siege in Folge und scheint bereit für ein Titel-Eliminator-Duell.
Leon Edwards vs. Carlos Prates – Prates gewinnt via KO in Runde 2
Carlos Prates hat den MSG elektrisiert. Nach einem psychologischen Schlagabtausch im ersten Durchgang lockte er Leon Edwards in einen offenen Schlagabtausch – und landete einen verheerenden linken Haken, der den Ex-Champ brutal ausknockte. Prates ist jetzt offiziell ein echter Contender.
Beneil Dariush vs. Benoît Saint Denis – Saint Denis gewinnt via KO in 16 Sekunden
Benoît Saint Denis machte kurzen Prozess: Nur 16 Sekunden brauchte der „God of War“, um Dariush brutal auszuknocken. Der Franzose meldet sich eindrucksvoll in den Top 10 zurück – und dürfte bald in einem Top-Contender-Kampf stehen.
Auf DAZN Fightclub könnt ihr Euch die Highlights der ausgewählten Kämpfe ansehen.
Wie geht es weiter?
Makhachev wird nach dieser dominanten Performance wohl kaum wieder in seine angestammte Gewichtsklasse (Lightweight) zurückkehren. Sein Fokus liegt voll und ganz darauf, sich im Weltergewicht zu etablieren. Gegen wen der nächste Fight stattfinden wird bleibt abzusehen: Usman oder die neuen "jungen Wilden" um Rakhmonov, Prates und Garry (sollte letzterer nächstes Wochenende gegen Belal Muhammad gewinnen), stehen in der Schlange.
Ein Superfight gegen Publikumsliebling Ilia Topuria wird wohl noch etwas auf sich warten lassen.
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Shevchenko meinte in ihrem Post-Fight-Interview sich gegen einen Contender im Strohgewicht der Frauen erneut beweisen zu wollen.
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Für Morales & Prates war der Sieg im Big Apple das Sprungbrett für ganz nach oben im Welterweight. Saint-Denis kann mit seinem Blitzsieg ebenso wieder von einem Contender-Fight im Leichtgewicht träumen,