
UFC 317
Review
Manche Abende fühlen sich von der ersten Minute an magisch an. Andere bauen sich langsam auf – und dann, in den finalen Momenten, explodiert alles in etwas Unvergessliches. UFC 317 war genau so ein Abend. Was als starke Fight Night begann, steigerte sich mit den letzten drei Kämpfen zu einem historischen Spektakel, das in Erinnerung bleiben wird.
Die neue Ära beginnt
Main Event: Ilia Topuria vs. Charles Oliveira
Was Ilia Topuria bei UFC 317 im T-Mobile Arena ablieferte, war nichts weniger als eine Machtdemonstration. Der bisher ungeschlagene „El Matador“ stieg gegen den ehemaligen Champion Charles Oliveira in den Octagon – und verließ ihn keine drei Minuten später als neuer UFC-Leichtgewichtschampion.
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Topuria sagte es vor dem Kampf: ein sauberer rechter Haken – und genau dieser versenkte Oliveira bei 2:27 in Runde eins. Nach einem kurzen Austausch, einem schnellen Grappling-Engagement und einem Cut über Oliveiras Auge ließ Topuria seine Fäuste sprechen. Ein rechter Volltreffer ans Kinn, ein Nachschlag – und der Job war erledigt. Beeindruckend war nicht nur die Präzision, sondern die beinahe schon prophetische Ruhe, mit der Topuria dieses Finish vorhergesagt hatte.
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Mit diesem Sieg steht der 28-Jährige nun bei 17-0, mit Siegen über Volkanovski, Holloway und Oliveira in Folge – drei der größten Namen des Sports. Es ist nicht übertrieben zu sagen: Wir erleben die Geburt einer Legende. Topuria ist nicht nur „Double Champ“, sondern ein Ausnahmetalent, das mit Stil, Coolness und Brutalität überzeugt. Und die Ära hat gerade erst begonnen.
Der Mann fürs Grobe
Co-Main Event: Alexandre Pantoja vs. Kai Kara-France
Alexandre Pantoja bleibt das Maß aller Dinge im Fliegengewicht. Der brasilianische Champion dominierte den neuseeländischen Herausforderer Kai Kara-France in beeindruckender Manier und verteidigte seinen Titel zum vierten Mal – diesmal durch Rear-Naked Choke in Runde drei (1:55).
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Pantoja brauchte gerade einmal 15 Sekunden, um Kara-France zu Boden zu bringen – und von da an war es ein One-Man-Show. Obwohl sich der City-Kickboxing-Mann im zweiten Durchgang besser behauptete, war es Pantoja, der stets das Tempo bestimmte, die Kontrolle übernahm und schließlich seinen Kontrahenten zur Aufgabe zwang.
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Mit nun acht Siegen in Folge, einer perfekten Balance aus Striking und Grappling sowie Siegen über die Top-Namen seiner Division nähert sich Pantoja langsam Flyweight-Legende Demetrious Johnson. Und wenn es jemanden gibt, der sich ohne viel Show auf das Wesentliche konzentriert und einfach abliefert, dann ist es Pantoja.
Neben seiner Performance legte Topuria auch einen der coldesten Walkouts hin, clickt auf das icon um ihn zu sehen
Restliche Main Card: Kämpfer am Wendepunkt
Joshua Van vs. Brandon Royval
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Joshua Van, gerade mal 23 Jahre alt, hat endgültig bewiesen, dass er zur Elite des Fliegengewichts gehört. In einem energiegeladenen Schlagabtausch gegen den erfahrenen Brandon Royval setzte sich der aufstrebende Star einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 30-27) durch – und das keine zwei Wochen nach seinem letzten Sieg bei UFC 316. Wer gegen Royval besteht, ist bereit für den Titel.
Beneil Dariush vs. Renato Moicano
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Ein wilder, technischer Schlagabtausch zweier erfahrener Leichtgewichte. Moicano brachte Dariush in Runde eins kurz ins Wanken, doch der Veteran kämpfte sich zurück. Am Ende war es Dariush, der in der dritten Runde die Oberhand behielt und sich den Punktsieg (dreimal 29-28) sicherte – ein dringend benötigtes Comeback nach zwei Niederlagen in Folge.
Payton Talbott vs. Felipe Lima
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Im Eröffnungskampf der Main Card setzte sich Talbott in einem engen, unterhaltsamen Duell nach Punkten durch (dreimal 29-28). Nach einer schwierigen ersten Runde drehte der junge Bantamgewichtler auf und zeigte, warum viele ihn als zukünftigen Top-Contender sehen. Lima war stark, aber Talbott war am Ende physischer und entschlossener.
Was als solide Fight Card begann, endete in einem denkwürdigen Abend. Ilia Topuria krönte sich mit einer Performance, die einen neuen Maßstab setzt. Alexandre Pantoja verteidigte seinen Titel mit chirurgischer Präzision. Und Nachwuchstalente wie Joshua Van und Payton Talbott lieferten ab.
UFC 317 war nicht nur ein Event – es war ein Statement. Die neuen Gesichter der UFC haben sich endgültig etabliert. Und wir können uns auf eine Zukunft freuen, in der Namen wie Topuria, Van und Talbott noch oft für Gesprächsstoff sorgen werden.
Wie geht es weiter?
Für Ilia Topuria stehen nach dieser Performance viele Türen offen. Eine Titelverteidigung gegen Paddy Pimblett oder ein absoluter Kracher gegen Islam Makhachev stehen im Raum. Noch ist das aber wenig konkretes dabei.
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Für den siegreichen Flyweight-Dominator Pantoja geht es gegen den aufstrebenden Joshua Van.
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Als nächstes Numbered Event geht es nach New Orleans, zum Duell Holloway vs Porier 3 bei UFC 318.
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Bis dahin!