top of page
GettyImages-2239291746.avif

UFC 320

Review

Vegas war erneut der Schauplatz für einen der spektakulärsten UFC-Abende des Jahres.

Bei UFC 320 flogen nicht nur die Fäuste, sondern auch Titel wechselten die Besitzer. Allen voran: Alex Pereira, der sich mit einer unfassbaren Performance den Halbschwergewichtsgürtel von Magomed Ankalaev zurückholte. Auch Merab Dvalishvili machte seinem Spitznamen erneut alle Ehre und verteidigte seinen Bantamgewichtstitel mit einer dominanten Vorstellung. Die restliche Main Card hielt, was sie versprach – mit einem deutschen Wehmutstropfen.

Schier Unfassbar!

Mit Poatan ist nicht gut Kirschen essen

Was für eine Antwort von „Poatan“! Nach der klaren Punktniederlage im ersten Duell ließ Alex Pereira keinerlei Zweifel offen, dass er der Mann im Halbschwergewicht ist. Vom ersten Gong an marschierte der Brasilianer nach vorne, schloss die Distanz, landete einen brutalen Overhand Right auf Ankalaevs Schläfe und zwang den Champion damit zum Panik-Takedown. Doch Pereira war vorbereitet: Er verteidigte mühelos, setzte mit Ellbogen und kurzen Schlägen nach und beendete den Kampf nach 1:20 Minuten.

​

Damit holte sich Pereira nicht nur seinen Gürtel zurück, sondern schrieb auch Geschichte. Er ist jetzt einer von nur vier Kämpfern, die drei oder mehr UFC-Titel in ihrer Karriere halten konnten (Randy Couture, GSP, Amanda Nunes). Acht seiner zwölf UFC-Kämpfe waren Titelkämpfe – eine Bilanz, die ihn schon jetzt zu einem der prägendsten Champions der Neuzeit macht. In weniger als vier Jahren hat er zwei Gewichtsklassen erobert und deutet nun sogar an, auch ins Schwergewicht aufsteigen zu wollen. Hall of Fame? Ein sicherer Platz. Pereira zeigt: Er ist nicht nur Champion, er ist ein Phänomen.

Das Maß aller Dinge

Erneute Top-Performance von Merab Dvalishvili

Merab „The Machine“ Dvalishvili bleibt das Maß aller Dinge im Bantamgewicht. Gegen den hochklassigen Herausforderer Cory Sandhagen begann er noch etwas verhaltener und musste die erste Runde abgeben, aber ab Runde zwei nahm er das Heft in die Hand. Er traf Sandhagen selbst im Stand, wirkte kurz davor, den Fight zu beenden, und zog anschließend wieder sein gefürchtetes Wrestling auf: Takedown um Takedown, permanente Kontrolle und völlige Entschlossenheit. Über fünf Runden hinweg neutralisierte er Sandhagens Game, gewann jede verbleibende Runde und setzte ein weiteres Ausrufezeichen.

​

Das war Merabs dritte Titelverteidigung im Jahr 2025 – eine Seltenheit in der UFC – und gleichzeitig sein 14. Sieg in Folge. In seinen letzten acht Kämpfen hat er eine ganze Reihe von Ex-Champions und Elite-Contendern geschlagen, ohne dass ein Ende in Sicht ist. Er entwickelt sich von Kampf zu Kampf weiter und ist mittlerweile auf einer historischen Siegesserie, die ihn schon bald in die Nähe von Anderson Silvas Rekord bringen könnte.

Restliche Main Card hielt was sie versprach

JiÅ™í Procházka besiegt Khalil Rountree Jr. via KO (3. Runde)

Im Duell der Chaos-Fighter zeigte sich einmal mehr Procházkas Markenzeichen: Unberechenbarkeit und Kämpferherz. Khalil Rountree Jr. sah in den ersten beiden Runden klar vorne aus, punktete mit seiner Technik und Schnelligkeit, doch im dritten Durchgang drehte Procházka auf. Mit wilden Attacken setzte er Rountree unter Dauerbeschuss, traf immer härter und holte sich schließlich per KO einen der eindrucksvollsten Comeback-Siege des Jahres. Der ehemalige Champion bleibt damit einer der gefährlichsten Männer im Halbschwergewicht – und mischt wieder ganz oben im Titelrennen mit.

​

Youssef Zalal besiegt Josh Emmett via Submission (1. Runde)

Der „Moroccan Devil“ setzt seinen Höhenflug fort. Youssef Zalal dominierte den erfahrenen Josh Emmett von Beginn an, wechselte früh das Level, brachte den Veteranen zu Boden und ließ ihn kaum Luft holen. Nach kurzer Ground-Control schaltete er blitzschnell von einer Triangle-Position auf einen Armbar um und zwang Emmett schon nach 98 Sekunden zum verbal Tap. Es war Zalals fünfter Sieg in Serie in der UFC, sein vierter Finish in 18 Monaten – er ist jetzt endgültig ein echter Contender im Featherweight.

​

Joe Pyfer besiegt Abus Magomedov via Submission (2. Runde)

Für Abus Magomedov verlief UFC 320 bitter: Er dominierte den ersten Durchgang mit Grappling, kontrollierte die Positionen und schien auf Kurs. Doch Joe Pyfer blieb ruhig, beendete die Runde mit Druck, kam im zweiten Durchgang aggressiv aus der Ecke, traf hart, brachte Abus zu Boden und sicherte sich schließlich per Rear Naked Choke den Tap. Für Pyfer war es der größte Sieg seiner bisherigen Karriere – drei Siege in Folge, zwei gegen große Namen (Gastelum, Magomedov) – und wohl das Ticket für die Top 15. Für Abus heißt es dagegen: Zurück ins Gym und nachjustieren.

Auf DAZN Fightclub könnt ihr Euch die Highlights der ausgewählten Kämpfe ansehen.

Wie geht es weiter?

Für Poatan stehen nach dieser Performance alle Türen offen. Er deutete bereits an, einen Superfight gegen Jon Jones beim White House Event nächsten Juni haben zu wollen. Ob sich das realisiert, werden wir mit Spannung erwarten.

​

Ankalaev bleibt trotz dieser Niederlage ein Top-Contender und wird zurückkommen. Mögliche Gegner sind der ebenso siegreiche Jiri Prochazka oder Carlos Ulberg, der sich vor einer Woche gegen Dominik Reyes durchsetzen konnte. 

​

Merab hat durch seinen Sieg gegen Cory Sandhagen nun wirklich fast alle Contender seiner Gewichtsklasse besiegt. Wir sind gespannt, was auf uns zukommt!

​

bottom of page