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Fighter Focus

Der wohl kompletteste Fighter seiner UFC-Generation. Lange Zeit der Dominator des Weltergewichts. Pound-for-Pound Champion und Rekord-Jäger. Heute im Fighter Focus:
"The Nigerian Nightmare" Kamaru Usman

"The Nigerian Nightmare" 
Kamaru Usman 

Jugend und Privatleben

Kamaru Usman wurde am 11. Mai 1987 in Auchi, Nigeria, geboren und verbrachte seine Kindheit in seinem Geburtsland. Sein Vater war Soldat und seine Mutter Krankenschwester.

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Im Alter von acht Jahren zog Usman mit seiner Familie in die USA, wo sie sich in Dallas, Texas, niederließen. Die Familie hatte Schwierigkeiten, sich in ihrem neuen Zuhause zurechtzufinden, da sie mit kulturellen Unterschieden und Sprachbarrieren konfrontiert waren. Usman musste auch damit umgehen, dass er der Neue in der Schule war und oft gemobbt wurde.

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Usman fand Trost im Sport und begann in der High School mit dem Ringen. Dort entwickelte er seine Fähigkeiten und gewann zahlreiche Auszeichnungen und Meisterschaften. Er setzte seine Karriere als Ringer an der University of Nebraska at Kearney fort und gewann auch hier mehrere Meisterschaften.

MMA-Anfänge 

Kamaru Usman begann seine Karriere als MMA-Kämpfer im Jahr 2012 und hatte seine ersten Kämpfe in kleineren Organisationen. Sein Debüt hatte er bei der Organisation "King of the Cage". In seinen frühen Kämpfen zeigte er seine Ringfähigkeiten und seine Fähigkeit, seine Gegner auf dem Boden zu dominieren.

 

Er gewann seine ersten sechs Kämpfe in Folge, bevor er im Jahr 2013 eine Niederlage erlitt.

Usman kämpfte dann weiterhin in verschiedenen Organisationen und baute seine Bilanz auf 7-1 aus, bevor er im Jahr 2015 von der UFC unter Vertrag genommen wurde. Sein UFC-Debüt hatte er im Dezember 2015 gegen Leon Edwards und gewann den Kampf durch einstimmige Entscheidung. Damals war Usman wohl noch nicht klar, dass der Name Edwards noch einmal ganz wichtig in seiner Karriere sein würde, aber dazu später mehr...

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Der Aufstieg zum Champion

In den folgenden Jahren hatte Usman weitere Kämpfe und baute seine Bilanz auf ein beeindruckendes 14-1 aus. Im März 2019 gewann er schließlich den Weltergewichtstitel gegen Tyron Woodley. Es folgten fünf Titelverteidigungen - jeweils zwei Kämpfe gegen Colby Covington und Jorge Masvidal und einen gegen Gilbert Burns.

 

Das beeindruckende: Alle Kämpfe bis auf einen gegen Covington gestalteten sich extrem dominant. Usman beherrscht es wie kein anderer, ständigen Druck auf seine Gegner auszuüben. Diese Fähigkeit brachte ihn schnell auf den ersten Platz der Pound-For-Pound Liste. 

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Die Nacht in Salt Lake City

Nachdem sich die Elite des Weltergewichts an Usman die Zähne ausgebissen hatte, musste für eine erneute Titelverteidigung ein neuer Gegner her. Die Wahl fiel auf den Mann, gegen den Kamaru Usman 2015 sein UFC-Debüt bestritten hatte, Leon "Rocky" Edwards.

Diese Entscheidung wurde von vielen Fans kritisiert, da Edwards aus ihrer Sicht kein ausreichendes Skillset habe, um Usman ernsthaft in Schwierigkeiten bringen zu können. Viele hätten sich das aufstrebende Powerhouse Khamzat Chimaev als Kampfgegner gewünscht. Jedoch entschied sich UFC-President Dana White für Edwards, da Khamzat aus seiner Sicht bis dato noch gegen zu wenige große Namen gekämpft hatte, um sich einen Title-Shot zu verdienen. 

 

Der Kampf begann unter völlig verschiedenen Vorraussetzungen. Fast jeder erwartete von Usman eine makellose Titelverteidigung, Edwards hatte wenig zu verlieren aber gleichzeitig extrem viel zu gewinnen. Die erste Runde überzeugte Edwards und entschied sie für sich. In den Runden zwei, drei, und vier gab Usman den Kritikern dieses Kampfes recht, indem er den Briten sowohl im Stand als auch auf dem Boden regelrecht dominierte.

Vor der letzten Runde wusste Edwards also, dass ein Sieg per Punkteentscheid nicht mehr möglich ist - er brauchte ein Finish, um den Kampf zu beenden. Edwards wirkte aber auch die ersten Minuten der fünften Runde überfordert und müde, bis unglaubliches geschah. Edwards täuschte einen linken Haken an, Usman wich aus und bewegte sich direkt in den High-Kick vom Briten hinein. Das Wunder war vollbracht, Edwards gelang der große Coup und stiess Usman vom Weltergewichts-Thron.

Diese Aktion hätte man nicht besser beschreiben können, wie es der Brite im Post-Fight Interview selbst tat: "Pound-for-Pound-Headshot - Dead!". Mit diesen Worten ging der Abend in Salt Lake City, an dem die Fans das vielleicht größte Upset der UFC-Geschichte bestaunen konnten, zu Ende.

 

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Bezug zur Heimat

Aufgrund seiner Qualitäten im Octagon ist Usman in Nigeria zum echten Nationalheld herangewachsen. 

Er betonte in Interviews, dass er durch seine Eltern und seine Familie sehr eng mit seiner nigerianischen Kultur verbunden ist. Er spricht fließend Hausa, eine der am meisten gesprochenen Sprachen in Nigeria, und hat auch eine tiefe Verbundenheit mit der nigerianischen Küche und Musik.
 

Als erfolgreicher MMA-Kämpfer nutzt Usman seine Plattform, um Bewusstsein für Nigeria und afrikanische Kulturen zu schaffen. Er hat seine Kämpfe oft als Gelegenheit genutzt, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die Probleme und Herausforderungen zu lenken, die Nigeria und andere afrikanische Länder durchmachen.
 

Im Jahr 2020 spendete Usman einen Teil seines Gehalts aus seinem UFC-Kampf gegen Jorge Masvidal, um den Opfern der Überschwemmungen in Nigeria zu helfen. Er arbeitet aktiv daran, die Lebensbedingungen in seiner Heimatstadt Auchi zu verbessern und unterstützte beispielsweise den Bau von Brunnen und Schulen.

Usmans Bezug zu Nigeria und seiner Kultur zeigt, dass er ein stolzer Nigerianer ist, der sich für die Verbesserung der Situation seiner Landsleute einsetzt. Er ist ein inspirierendes Vorbild für viele Menschen auf der ganzen Welt, die ihre kulturellen Wurzeln nicht vergessen möchten.

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Was bleibt

Usman zeichnet sein Kampfstil aus, der von vielen als unerbittlich und unbesiegbar beschrieben wird. Er ist dafür bekannt, seine Gegner mit seiner extremen Druck- und Schlagkraft zu überwältigen und ist auch ein hervorragender Ringer und Grappler.
 

Neben seinem Erfolg als Kämpfer ist Usman auch bekannt für seine Arbeit als Botschafter für seine Heimat Nigeria. Er setzt sich dort für die Förderung von Bildung und Gesundheitsversorgung ein und hat auch in verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen gearbeitet.
 

Insgesamt ist Kamaru Usman ein herausragender MMA-Kämpfer und eine inspirierende Persönlichkeit, die sich sowohl im als auch außerhalb des Octagons engagiert. 

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