
UFC 287
Review
Das erste Mal in über 20 Jahren kehrt die UFC nach Miami zurück.
Und das mit einer spektakulären Card. Wir lassen dieses unglaubliche Event für Euch Revue passieren.
Burns vs Masvidal
Der Kampf um die nächste Titelchance geht nicht an Miami...
Wir beginnen mit "Miami's Own": Jorge Masvidal, der durch Videos von Straßenkämpfen in seiner Heimatstadt Miami bekannt wurde, gegen Gilbert Burns, welcher ebenso nur 30 Minuten entfernt wohnt.
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Das Spektakel blieb aus, in einem soliden, aber keineswegs atemberaubenden Kampf zeigte ein starker "Durinho", warum er spätestens beim übernächsten Titelkampf im Welterweight selber im Ring stehen möchte. Er dominierte Masvidal insbesondere am Boden, zeigte seinen unermüdlichen Willen und gewann verdient per Unanimous Descision.
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Für Masvidal war der Abend eine Enttäuschung. In seiner Heimadtstadt, wo er als Superstar nahezu vergöttert wird, konnte er nicht die erhoffte große, ja warscheinlich auch letzte Rückkehr an die Spitze des Welterweigths machen. Er sah wie schon gegen Colby Covington etwas mau und müde aus, besonders am Boden und im Clinch. Außerdem konnte Gamebred sein altbekanntes Striking erneut nicht unter Beweis stellen.
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Es hatte sich im Kampf angebahnt und er verkündete es im Post-Fight-Interview offiziell: Jorge Masvidal beendet seine spektakuläre Karriere im Alter von 39 Jahren nach über 50 Profikämpfen. Wir ziehen unseren Hut und danken Ihm für all die spektakulären Momente. Für Miami war er trotz der Niederlage an diesem Abend der Gewinner.
Pereira vs Adesanya
Right, Right, KO
Die vielleicht legendärste Rivalität zweier Mixed-Martial-Artists aller Zeiten. Diesmal als Champion und Gejagter betrat Alex Pereira das Oktagon, zum vierten Mal nun gegen Israel Adesanya. Zwischenstand vor dem Kampf: 3-0 Pereira (2 Siege im Kickboxen, 1 Sieg in der UFC - mehr dazu in Fight History).
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Pereira startete den Kampf gut, sah wie immer gefährlich aus und konnte "Izzy" mit einigen guten Kicks wehtun. Der Brasilianer leckte nach ein paar starken Waden-Kicks Blut und drängte den Neuseeländer gegen den Käfig. Es sah nach einem erneuten Sieg für Pereira aus, welcher die Rivalität ein für alle mal beendet hätte. Doch der unermüdliche Adesanya hatte einen anderen Plan: Mit dem Rücken zum Käfig holte er aus dem Nichts zu zwei gewaltigen Rechten aus und knockte den von vielen als zu aggressiv und ungeduldig bezeichneten Pereira innerhalb zwei grandioser Schläge eiskalt aus.
Er bekam also seine Rache. Eine Rache die wohl süßer nicht schmecken könnte: Ein eiskaltes Knockout gegen den Mann, der ihn zuvor so viele Jahre verfolgt und besiegte. Den Mann, der sein größter Rivale und Alptraum gewesen war. Isreal Adesanya dürfte das Thema Alex "Poatan" Pereira vorerst ad acta gelegt haben, trotz eines insgesamten Scores von 3-1 pro Pereira. Der Neuseeländer ist wieder Champion und Herrscher seines Middleweights.
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Ein spektakuläreres Ende hätten sich die fast 20 000 Fans in Miami nicht wünschen können. Denn das der 1,93 Meter große Alex Pereira erst nach einer Minute nach dem Knockout wieder auf den Beinen stand, hätten nicht viele gedacht. Der Stylebender zelebrierte sein Knockout mit einem Pfeil und Bogen Jubel. Die Geste, die normal Poatans Markenzeichen ist. Mehr Genugtuung geht nicht. Ein unglaubliches Finish von Adesanya, er holte sich hochverdient die Performance of the Night.
Main Card
Große Namen hielten ihr Versprechen
Die drei Fights davor wollen wir Euch ebenfalls nicht vorenthalten. Im Bantamweight-Clash zwischen ROb FOnt und Adrian Yanez konnte der Altmeister Font sein unglaubliches Boxing unter Beweis stellen. Nach einer tollen Kombination in der ersten Runde war der Abend für Yanez schon vorbei. Font erhielt dafüt ebenfalls den Performance of the Night Bonus von 50 000 US-Dollar.
Davor zeigte Holland, das Dana White weiter auf ihn zählen kann, wenn in einer Main-Card für Spektakel gesorgt sein soll. Nach starken zwei Runden finishte er Ponzinibbio mit einer schönen Linken.
Im ersten Fight der Main Card gab es wohl die größte Überraschung des UFC-Abends. Der aufstrebende Mexikaner Raul Rosas Jr. wurde von Christian Rodriguez per Decision in die Schranken gewiesen und weis nun, dass er noch viel zu lernen hat.
Wie geht es weiter?
Nächste Challenge?
Für Gilbert Burns heist es wohl vorerst Training im Gym. Vieles spricht dafür, dass sich Durinho nach dem Kampf des Champions Edwards gegen Covington als nächstes am Titelträger versuchen darf.
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Komplizierter ist es im Middleweight: Ein erneutes Aufeinandertreffen zwischen Adesanya und Pereira scheint zu viel des Guten. Die Wege trennen sich vorerst, die Rivalität ist aber nicht ausgestorben. Laut Dana White wird "Poatan" erst einmal künftig im Light-Heavyweight kämpfen und Israel Adesanya somit in einer Division zurücklassen, in welcher der Neuseeländer bereits jeden Kontrahenten (teils mehrmals) besiegt hat. Der nächste ernstzunehmende Titelkontrahent wird wohl Khamzat Chimaev sein. Dieser muss sich davor sicherlich aber noch einem Top-Contender des Mittelgewichts messen.