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UFC 295

Review

5 Knockouts in 5 Kämpfen im Madison Square Garden. UFC 295 für Euch in der CORNER Review.

Phänomen Poatan 

Alex Pereira ist nach nur 11 MMA-Profikämpfen Double Champion in der UFC

Vor genau einem Jahr kämpfe Alex Pereira das erste Mal um einen UFC Titel. Damals wurde der Brasilianer von Präsident Dana White an Land gezogen, um Israel Adesanya im Mittelgewicht eine Herausforderung bieten zu können. Ein Jahr später steht Poatan wieder im Madison Square Garden, diesmal aber um den Titel gegen Jiri Prochazka im Halbschwergewicht bis 93 Kilogramm. 

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Pereira hatte im Vorfeld nur einen Kampf im Light-Heavyweight bestritten, wo er den Ex-Champion Jan Blachowicz per Split-Decision bezwingen konnte. Dem gegenüber steht der ebenfalls frühere Titelträger Jiri Prochazka, der seinen Gürtel aufgrund einer Schulterverletzung abgeben musste und nun seine Rückkehr machte. Die Vorzeichen waren also unterschiedlich, mit großer Spannung erwarteten Fans wie Donald Trump, Jared Leto und vielen weiteren den Showdown im Madison Square Garden in New York City.  

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Zu Beginn von Runde 1 drückte Alex Pereira dem Kampf direkt einmal seinen Stempel auf. Mit 2 krachenden Legkicks konnte der Brasilianer bei Prochazka eine Schockwirkung verpassen, der seine Kampfauslage daraufhin immer wieder ändern musste. Zu Rundenende schaffte es der Tscheche jedoch immer besser, die Distanz zwischen den beiden Kontrahenten zu verringern und brachte seinen Gegner erfolgreich zu Boden, wo er starke Ellbogenstöße verbuchen konnte. Alle drei Judges gaben die erste Runde an Prochazka, der zwar am Anfang Schaden nahm, jedoch über die Zeit immer besser in den Kampf fand. 

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Dies bestätigte sich in Runde 2. Der tschechische Ex-Champion war nun auf dem Vormarsch und konnte einige Kombinationen landen. Jedoch steckte Pereira diese Treffer gut weg und blieb immer gefährlich. Etwa eine Minute vor Rundenende attackierte Prochazka erneut, jedoch wartete der Brasilianer diesen Angriff genauestens ab und konterte mit einer rechts-links Kombination, die Prochazka zu Boden brachte. Wenig später umklammerte dieser den Körper von Pereira, wurde im gleichen Atemzug jedoch mit einigen Ellbogen getroffen. Prochazka kippte daraufhin zurück und Schiedsrichter Marc Goddard beendete, für viele etwas zu früh, den Kampf. Beim Zurückfallen riss Prochazka seinen Kontrahenten mit auf den Boden, das hätte dem Tschechen eventuell ein paar Sekunden gegeben, um wieder zu sich zu kommen. Jedoch soll das die Leistung des Brasilianers keineswegs schmälern. Pereira ist nach nur 11 MMA-Profikämpfen der erst neunte Double-Champion der UFC. Das ist historisch!

Round 1 Heavyweight Knockout
 

Kurzer Prozess zwischen Aspinall und Pavlovic

Bereits im Vorfeld zum Interim-Clash zwischen Sergej Pavlovic und Tom Aspinall hatten beide Kämpfer ein Knockout garantiert. Ähnlich sahen es die Buchmacher. Die Quote für "Fight will NOT go to distance" lag bei -1400. Bedeutet bei einer Einzahlung von 1400 US-Dollar konnte man schlappe 100 Dollar als Gewinn verbuchen. Ein frühzeitiger Kampfabbruch war also vorprogrammiert. Und genau so kam es.

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Ein fast schon ungewöhnlich freundschaftliches Bild war kurz vor dem Fight zu sehen, als sich beide Kontrahenten bei den obligatorischen Schiedsrichter Ansagen von Dan Miragliotta in den Armen lagen. Jedoch gab es ab Kampfbeginn keine Freundschaft mehr.

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Pavlovic legte direkt den Vorwärtsgang ein und traf Aspinall mit einer Linken, dieser konterte prompt mit einem Legkick. Versuchen von Pavlovic, Aspinall an den Käfig zu drängen, konnte der Brite mit starken Finten entgehen. Kurz darauf folgte die Aktion des Kampfes. Aspinall landete einen starken rechten Haken an die Schläfe, Pavlovic war sofort stehend KO. Der Brite konnte den Russen mit einer gekonnten Kombination zu Boden bringen und beendete den Kampf mit 2 unbeantworteten Treffern. England hat seinen UFC-Championship-Belt. Chapeau!

Knockout Show 
 

Abrissbirnen in New York City

Die Magie des Mecca of Boxing - Madison Square Garden wurde erneut bestätigt. In allen Kämpfen der Main-Card wurden die Fights frühzeitig beendet. Ein absolutes Spektakel für die Zuschauer. Siegreich waren Jessica Andrade gegen MacKenzie Dern, Benoit Saint-Denis gegen Matt Frevola und Diego Lopes gegen Pat Sabatini. Für alle Sieger in der Main Card gab es den Performance of the Night-Bonus in Höhe von 50 000 Dollar. Der Fight of the Night ging an den Schlagabtausch zwischen Sadykhov und Borshchev in den Prelims, die sich ebenfalls jeweils über den Bonus freuen durften.

Wie geht es weiter?

Drei Optionen im Heavyweight, eine im Light-Heavyweight

Um es zunächst einfach zu machen, beginnen wir anknüpfend an das Main-Event in der Halbschwergewichts-Division. Sollte der Heilungsprozess von Jamal Hill wie erwartet verlaufen, wird dieser als nächstes um den Titel kämpfen. Im Post-Fight interview callte Pereira seinen ewigen Kontrahenten Adesanya aus, jedoch antwortete dieser schon mit verneinenden Worten. 

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Im Schwergewicht sieht es etwas komplizierter aus, es gibt aus unserer Sicht nur drei mögliche Optionen. Eines ist klar. Als Interims-Champion wird Aspinall den nächsten Titelkampf im Heavyweight bestreiten. Falls Jon Jones nach seinem Muskelriss in der Brust wieder ins Oktagon steigen sollte, wird dieser der Gegner sein. Andere Optionen sind der ursprünglich für UFC 295 gebuchte Heavyweight-GOAT Stipe Miocic und der #1 Contender Cyril Gane. Wie wahrscheinlich eine Rückkehr Jones' passieren wird, ist aus heutiger Sicht sehr schwierig zu beurteilen. Aspinall gegen Jones wäre auf jeden Fall ein Leckerbissen für jeden UFC-Fan. 

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