
UFC 297
Review
Titel an die USA und Südafrika. Das erste PPV-Event aus 2024, jetzt für euch in der CORNER Review.
And New!
Südafrika hat seinen Champion.
Nach hitzigen Pressekonferenz-Debatten und Face-Offs war es in der Nacht von Samstag auf Sonntag endlich soweit. Das erste Main Event einer PPV-Card im UFC Jahr 2024. Im Vorfeld war unklar, wie verbittert die Rivalität zwischen Sean Strickland (C) und Dricus Du Plessis tatsächlich war. Nach der Anmoderation von Bruce Buffer gab es ein "Touch Gloves" der beiden Kontrahenten. Respektvoll ging man also in den Kampf um Gold im Mittelgewicht.
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Doch nachdem Schiedsrichter Mark Goddard den Fight freigab, war jeglicher Respekt vergessen. Strickland ging früh nach vorne, während Du Plessis versuchte, mit wuchtigen Overhands zu punkten. Der Champion verstand es immer wieder mit seinem Jab durch die Deckung des Südafrikaners durchzukommen und verursachte so früh eine starke Schwellung am Auge von Du Plessis.
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Das brachte den Challenger jedoch nicht aus der Ruhe. Ab Runde 2 war er nämlich derjenige, der den Kampf diktierte. Du Plessis war am sogenannten "Front Foot", immer im Vorwärtsgang und konnte durch eine hohe Takedownquote glänzen. Aus den ersten 4 Versuchen brachte er den Champion gleich drei mal zu Boden. Nichtsdestotrotz schaffte es Strickland, diesen Situationen zu entkommen und hämmerte immer wieder seinen Jab Richtung linkes Auge von Du Plessis.
Nach 4 Runden war Du Plessis auf den Punktezetteln leicht vorne, allein durch den Fakt das er das Tempo vorgab und den Champion durch das Oktagon jagte. Dies ist besonders bemerkenswert, da Du Plessis in seinem 23 MMA Profikampf das erste Mal in eine vierte Runde ging.
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Dies merkte man in Runde 5. Beide Kämpfer waren extrem erschöpft, die Ausdauer beim Challenger im roten Bereich. Strickland wusste, dass er bis dahin wohl leicht unterlegen war und musste aus diesem Grund Initiative ergreifen. Das gelang ihm, er landete gute Kombinationen und konnte Runde 5 auf allen drei Punktrichter-Tafeln für sich entscheiden.
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Der Kampf war also vorbei und niemand wusste, wer den goldenen Gürtel nach Hause nehmen wird. Selbst die amerikanischen Kommentatoren wollten keine Prediction abgeben. Jedoch war klar, das ein Sieg von Du Plessis wohl minimal warscheinlicher wäre, da er nach 4 Runden auf vielen Expertenlisten mit 3-1 vorne war. Mit dieser Ausgangsposition ging es in die Punkteentscheidung, die Bruce Buffer verkündete.
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48-47 Strickland, 48-47 Du Plessis, 48-47 Du Plessis. Per Split Decision, dem knappest möglichen Kampfausgang behielt Dricus Du Plessis die Oberhand. Somit geht erstmals in der Geschichte ein UFC-Championship-Belt nach Südafrika. Chapeau an den neuen Champ. In einem richtigen Brawl konnte er Kritiker, die an seiner Ausdauer zweifelten, verstummen lassen und ist der verdiente Champion des Mittelgewichts.
And New, times two!
Raquel Pennington ist die neue Bantamweight Queen
In einem taktisch geführten Bout, welcher sich großteils am Boden abspielte, konnte sich Raquel Pennington gegen Mayra Bueno Silva durchsetzen.
Während die Brasilianerin in den ersten beiden Runden leicht vorne war und gute Aktionen zeigen konnte, änderte sich das Momentum ab Runde 3 komplett und Raquel "Rocky" Pennington konnte von da an dominieren. Immer wieder brachte sie Bueno Silva auf den Boden und dominierte sie dort. Mit gutem Ground & Pound und Submission-Versuchen terrorisierte sie ihre brasilianische Kontrahentin, die seit Runde 3 keine Energie mehr im Tank hatte. 49-46,49-46 & 49-45 lauteten die offiziellen Zahlen.
Schlechter Abend für die local Heroes
Keine kanadische Nacht
In der restlichen Main Card konnte zunächst Movsar Evloev einen knappen Punktsieg gegen Arnold Allen einfahren. Danach konnten die beiden etablierten Kämpfer Chris Curtis und Neil Magny gewinnen. Verlierer waren zweimal Lokalmatadore mit Barriault und Mike Malott.
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Auch in den Prelims sah es zum Ende hin für die kanadischen Fans nicht gut aus. Der TUF-Sieger Brad Katona wurde per Unanimous Decision bezwungen und Charles Jourdain verlor per Split-Decision.
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Trotzdem war UFC 297 für die Fans in der Arena ein Erfolg. Sie sahen in einer ausverkauften Scotiabank Arena einige tolle Brawls. Das macht Lust auf mehr UFC im Jahr 2024!
Wie geht es weiter?
Israel, Julianna, Südafrika
Dricus Du Plessis machte im Post-Fight-Interview schnell klar, was ihm als nächstes vorschwebt. Er hält eine Rückkehr von Alex Pereira ins Mittelgewicht unwarscheinlich und wandte sich sofort an seinen Erzfein Israel Adesanya, der in Dricus' worten seinen "Hintern schleunigst wieder ins Oktagon bewegen sollte". Für Sean Strickland wird es mit Contender-Kämpfen in dieser Division weitergehen. Sein Motto ist sowieso: Egal worum es geht, egal ob ich gewinne, ich will einfach kämpfen!
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Bei den Damen im Bantamweight gibt es auch nur eine logische Matchmaking-Option für den Neo-Champion Pennington. Diese lautet Julianna Peña.
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Neben möglichen zukünftigen Kämpfen lieferte Dana White eine weitere interessante Information bezüglich einem UFC-Event im Jahr 2024. Laut ihm sei Dricus Du Plessis definitiv ein Grund, ein UFC-Event in Südafrika zu veranstalten. Es wäre das erste am Ursprungskontinent. Wir sind gespannt!